aus der Sicht der traditionellen chinesischen Medizin (TCM)
Die Grundlagen der TCM haben ihren Ursprung in der taoistischen Philosophie von Yin und Yang. Vollkommenes Gleichgewicht zwischen Yin und Yang bedeutet Gesundheit, Disharmonie zwischen beiden Polen bedeutet Krankheit. In der Natur entspricht Yin z. B. dem Mond, Nacht, Schatten – Yang der Sonne, Tag, Licht.
Um Disharmonien auszugleichen ist neben Akupunktur, Kräuterheilkunde und Heilgymnastik eine gesunde Ernährung die Basis, um das Gleichgewicht zu erhalten.
Aus der Nahrung wird das sogenannte Nahrungs-Qi aufgenommen. Qi ist im westlichen Sprachgebrauch nur unzureichend zu übersetzen. Man kann es mit Vitalkraft oder Lebensenergie beschreiben. Alle Lebewesen sind eingebunden in die Natur und von ihren Prozessen beeinflussbar und abhängig.
Witterungseinflüsse wie Wind, Kälte, Feuchtigkeit, Nässe, Hitze und Trockenheit attackieren den Körper und können in die Leitbahnen eindringen und die sogenannten „äußeren Erkrankungen“ hervorrufen.
Richtig ausgewählte Nahrung bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, einen Angriff der äußeren bioklimatischen Faktoren zu kompensieren.
In der Jahreszeit Frühling (kleines Yang) stehen Wachstum, Bewegung und Expansion im Vordergrund, das Qi im Körper fließt wieder stärker. Dem Frühling wird das Element Holz zugeordnet, die entsprechenden Organe sind Leber und Gallenblase. Von den Nahrungsmitteln ist es der saure Geschmack und die Farbe Grün. (z. B. grünes Gemüse). Zu empfehlen ist leicht wärmendes Futter mit steigender Wirkungsrichtung z. B. Hühnerfleisch mit Reis dazu grüne Gemüse wie Fenchel, Zucchini, Brokkoli und Kräuter wie Löwenzahn, Brennessel, Ruccola. Zu meiden sind sehr fette Fleischsorten und ein Übermaß an sauren Nahrungsmittel (Obst). In dieser Jahreszeit sind Leberreinigungskuren z. B. mit Mariendistel, Artischocke besonders wirksam. Zu empfehlen sind auch Darmaufbaukuren wie z. B. mit Symbiopet und die Zugabe von Kanne Fermentgetreide zum Futter.
Der Sommer (großes Yang) steht im Zeichen des Feuerelements, Hitze zehrt die Körperflüssigkeiten auf und verletzt das Yin. Dem Feuerelement entsprechen die Organe Herz und Dünndarm. Von den Nahrungsmitteln ist es der bittere Geschmack und die Farbe Rot. Zu empfehlen sind kühlende und Feuchtigkeit spendende Nahrungsmittel wie z. B. Mahlzeiten mit Kaninchenfleisch, Putenfleisch, Jogurt, Gerstengraupen, Gurke, Salate, Melone und auch Beerenfrüchte der Saison.
Im Herbst nimmt die Yang Energie ab, das kleine Yin kommt zum Vorschein. Die körperlichen Energien sammeln sich im Inneren. Der Herbst entspricht dem Metallelement, dazu gehören die Organe Lunge und Dickdarm.Von den Nahrungsmitteln ist es der scharfe Geschmack und die Farbe Weiß. Das Futter sollte energetisch wärmend sein z. B. Rindfleisch, Lammfleisch mit Haferflocken oder Hirse, Karotten, Lauch, Pastinaken. Um das Abwehr-Qi zu stärken kann man kleine Mengen an Knoblauch oder Ingwer zum Futter geben, als Öl eignet sich Schwarzkümmel Öl.
Der Winter ist die Zeit des großen Yin. Das Qi sammelt und verbirgt sich in den tieferen Schichten des Körpers. Der Winter gehört zum Wasserelement, die Organe sind Niere und Blase. Von den Nahrungsmitteln ist es der salzige Geschmack (z. B., Meeresfisch) und die Farbe Schwarz (z. B. schwarzer Sesam). Zu empfehlen ist energetisch warme Nahrung mit leicht scharfem und süßem Geschmack, z. B. Lammfleisch, Hirsch- oder Rehfleisch, Ente mit Reis, Mais Grieß, Fenchel, Lauch, Karotten, rote Beete. Man kann dem Futter kleine Mengen gemahlene Walnüsse oder gekochte Esskastanien sowie Trockenobst z .B. Datteln zufügen. Weniger empfehlenswert ist Rohkost, Milchprodukte und Südfrüchte, da diese energetisch kühlen. Als kühlend gilt auch sämtliche Tiefkühlkost.
Bei Rohfütterung empfiehlt sich, das Fleisch zu überbrühen und die Gemüsebeilagen zu dünsten.
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