Ernährung – TCM

Veröffentlicht in: TCM | 0

Die Energetik der Nahrung

In der westlichen Ernährungslehre steht die analytische und quantitative Beschreibung der Nahrung im Vordergrund und orientiert sich an stofflichen Bestandteilen wie Eiweiß, Fette, Kohlehydrate, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Auch für die Hundeernährung werden diese Bestandteile genau errechnet, vor allem für Fertigfuttermittel. Diese Werte dienen auch als Grundlage um selbst zusammengestellte Futterrationen zu errechnen.

Die östliche Anschauung folgt dem qualitativem, ganzheitlichen Konzept und beschreibt die energetische Wirkung, die Nahrungsmittel und Kräuter über ihr energetisches Temperaturverhalten und den Geschmack auf den Organismus einwirken. Grundsätzliche Aussagen wie „das ist gesund“ oder „das ist ungesund“ sind aus chinesischer Sicht nicht möglich. Es ist immer auf das Individuum abzustimmen! Jeder Hund hat eine indivduelle Konstitution und es gibt drei Energiequellen:

  • Ursprungsenergie (Jing) westlich mit Erbanlagen zu beschreiben, die Erbenergie wird in den Nieren gespeichert und liefert die Basis für alle Lebensvorgänge und Wachstumsprozesse. Da diese Energie nicht mehr zu ergänzen ist, gilt es diese zu schonen. Zur Unterstützung des Verdauungsfeuers wird auch Jing verbraucht, vor allem bei thermisch kalter Nahrung (Tiefkühlkost ist energetisch kalt).
  • Nahrungsenergie (Gu Qi), diese entsteht als erste Transformationsstufe aus der zugeführten Nahrung durch Umwandlungsprozesse von Magen und Milz. Die Qualität des neu gebildeteten Gu Qi ist abhängig von der Reinheit der Nahrungsmittel (frisch und nicht denaturiert) und dem Funktionszustand der Verdauungsorgane. Chronische Krankheiten, Schwächezustände reduziert die Menge und Qualität des nachproduzierten Gu Qi.
  • Atmungsenergie (Zong Qi), gute Atmung, gute Luft (ohne Umweltbelastungen Luftverschmutzung, Elektrosmog) verbessern die Qualität von Zong Qi. Die drei Energiearten bilden zusammen das Zeng Qi, welches die Leitbahnen versorgt (Ying Qi) und die Abwehr (Wei Qi).

 

Nur mit einem starkem Verdauungsfeuer kann genügend Energie aus der Nahrung gewonnen werden.

 

Daher ist es aus Sicht der TCM besser, frische Nahrungsmittel zu verwenden, da diese – obwohl sie bei Transport und Lagerung vielleicht schon etwas an Vitaminen verloren haben – aufgrund ihrer ursprünglichen thermischen Wirkung besser verwertbar und dadurch energetisch wertvoller sind als jene Nahrungsmittel, die vielleicht noch mehr Inhaltsstoffe haben, aber aufgrund Ihrer thermischen Veränderung die Verdauungskraft schwächen. Eine thermische Veränderung findet auch durch Konservieren der Nahrungsmittel statt, dazu gehört auch Tiefkühlen. Westlich gesehen wird Einfrieren von Lebensmittel als schonende Konservierung betrachtet (Vitamine und andere Inhaltsstoffe sollen erhalten bleiben) östlich gesehen schwächt Tiefkühlkost die Verdauungskraft. Je dichter die Konsistenz eines Nahrungsmittels ist, desto mehr setzt sich die Kälte darin fest. So ist bei Fleisch diese Wirkung zum Beispiel stärker als bei Gemüse.

 

Beeinflussung des energetischen Temperaturverhaltens:

  • Zubereitung mit abkühlender Wirkung haben folgende Methoden: Blancieren, Dünsten, Pökeln, Kochen mit viel Wasser, Kochen unter Verwendung erfrischender (kühlender) Zutaten z. B. Obst.
  • Zubereitung mit wärmender Wirkung haben folgende Methoden: Grillen, Braten, Rösten, Räuchern, scharfes Anbraten (z. B. Kurkuma kurz rösten), langes Kochen in Flüssigkeit (z. B. Morrosche Karottensuppe), Kochen mit Alkohol (kommt für Hundernährung nicht in Frage), Zubereitung der Nahrung unter Verwendung heißer bzw. wärmender Zutaten (z. B. Knoblauch, Ingwer) Trocknen z. B. Kräuter.

Fütterungsmethoden aus der Sicht der TCM:

Wie schon erwähnt gibt es keine allgemein gültigen Regeln, schon alleine aus dem Grund weil jeder Hund eine individuelle Konstitution hat. Meiner Meinung, nach haben selbst zubereitete Rationen den Vorteil, dass jeder weiß was in den Napf kommt, der Hundebesitzer kann Einfluss nehmen auf die Qualitiät der ausgesuchten Nahrungsbestandteile, die Zubereitungsart und die individuell ausgewählten Ergänzungen.

Bei Rohfütterung ist zu bedenken, daß die Nahrung durch Verwendung von Tiefkühlfleisch und evtl. noch durch Zugabe energetisch kalter Obst- und Gemüssorten, energetisch abkühlend wirkt und somit das Verdauungsfeuer schwächt. Ideal ist schlachtfrisches Fleisch zu verwenden, in der Praxis kaum durchführbar.

Das Hundefutter mit Wasser zu verdünnen (wird oft gemacht, um Hunden die wenig trinken, mehr Flüssigkeit anzubieten) schwächt das Verdauungsfeuer, sowie größere Mengen Milchprodukte vor allem im Winter, eine überwiegende Getreidefütterung (auch zuviel Hundekuchen) wirkt befeuchtend und verschleimend. Zuviel an Trockenfleisch erzeugt Hitze und inneren Wind und kann im Überwältigungszyklus die Erde (Magen/Milz) schwächen.

 

Beitragsbild:gemeinfreies Bild von Pixabay CC0 bis 31.12.18