Katzen sind KEINE kleinen Hunde

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Besonderheiten der Katze:

Katzen gehören zur Überfamilie Feloidea wie auch Wiesel, Genette, Hyäne und sind alle ohne Ausnahme reine Fleischfresser.

Die Unterschiede sind auch am Gebiß zu erkennen. Zwar haben domestizierte Hunde und Katzen die gleiche Anzahl von Schneidezähnen (6 Stück pro Kieferhälfte) und Reißzähne (2 Stück pro Kieferhälfte), aber das Gebiß der Katze hat weniger Praemolaren (kleine Mahlzähne) und Molaren (große Mahlzähne) als das des Hundes.

Von praktischer Bedeutung sind:

  • Hoher Proteinbedarf
  • Bedarf an Taurin
  • Bedarf an Arachidonsäure
  • Bedarf an Vitamin A

Von eher akademischer Bedeutung sind:

  • Energie- und Glukosestoffwechsel
  • Die Empfindlichkeit gegenüber Argininmangel
  • Die Unfähigkeit Tryptophan in Nikotinsäure umzuwandeln
  • Die Unfähigkeit Vitamin A aus der Vorstufe Beta Karotin herzustellen.

 

Leberstoffwechsel der Katze:

Die Leberzellen enthalten weniger Glucosyltransferase  = ein Enzym für die Entgiftung bzw. Metabolisierung von bestimmten Medikamenten und Giften (z. B. wird Aspirin nicht vertragen).

Fehlende Bildung von Arginin.

Anatomischer Unterschied der Leber von Katzen:

Der Gallengang der Katze vereinigt sich nämlich mit dem Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse, ehe er in den ersten Abschnitt des Dünndarms, den Zwölffingerdarm einmündet. Gallengangsbeschwerden können deshalb zu Erkrankungen des Pankreas führen oder umgekehrt.

Fütterung der Katze:

Da die Katze keine Arachidonsäure aus Linolsäure herstellen kann ist es besonders wichtig, das sie ein Futter erhält in dem ausreichend tierisches Fett vorhanden ist. Einige Fischöle, Schweine- und Geflügelfett enthalten Arachidonsäure.

Katzen sind in besonderem Maße auf eine hohe Zufuhr an hochwertigen Muskelfleisch angewiesen, da dieses auch genug Taurin enthält. Erhalten Katzen gekochte Nahrung (Dosen und anderes Fertigfutter) ist der Bedarf an Taurin erhöht. Sehr wichtig sind auch Innereien wie z. B. Leber, Niere um den Bedarf an Vitamin A zu decken! Katzenfutter muss entsprechend die aktive Form von Vitamin A enthalten ausser in Innereien ist dieses auch in Lebertran, Milch und Eigelb enthalten.

Vitamin E Bedarf:

Der Bedarf kann um das 3-fache bis 4-fache erhöht sein, wenn das Futter sehr viel Fischöl enthält. In Öl eingelegter Thunfisch enthält hohe Anteile an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und eine geringe Menge Vitamin E. Die Ergänzung großer Mengen dieser Fischprodukte zur Katzennahrung scheint die Hauptursache der Pansteatitis (Gelbfettkrankheit) bei Katzen zu sein!

 

Rohfütterung ist für Katzen die beste Wahl für die Ernährung!

 

Funktionen des Taurins:

  • Bestandteil des Gallensaftes
  • Mitwirkung bei der Regulation des Herzschlages
  • Erhaltung der Zellmembranstabilität
  • Neurotransmitter mit beruhigender Wirkung
  • Radikalfänger in den Zellen
  • Verlangsamung von Zelluntergang durch Membranschutz
  • Krampflösung bei epileptischen Anfällen
  • verminderter Kaliumausstoß aus belastenten Muskelzellen
  • Entwicklung der Netzhaut beim neugeborenen Organismus

Taurin ist die einzige Beta-Aminosulfonsäure, die nicht an Proteine gebunden ist, sondern als freie Aminosäure in Geweben vorkommt. Sie wird von den meisten Säugetieren aus Methionin und Cystein während des normalen Schwefelaminosäurenmetabolismus synthetisiert. Myokard und Retina enthalten hohe Konzentrationen an freiem Taurin.

Tauringehalt von tierischen Produkten:
  • Fleisch, Geflügel und Fisch – 200 mg bis 400 mg/kg Orginalsubstanz
  • Schalentiere – bis zu 2500 mg/kg

 

Beitragsbild Pixabay CCo Linzens bis 31.12.2018