Trockenfutter Herstellung

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 Verschiedene Verfahren Vor- und Nachteile:

  • Herstellung im Extruder
  • Herstellung durch Pressen sog. Kaltpressung
  • Herstellung durch Backen

Beim Extrudieren wird die breiige Masse unter Hitze und starkem Druck durch kleine Düsen gepresst. Wenn diese kochende Masse sich ausdehnen kann verdampft das Wasser und es entsteht ein Kerbel. Das Ganze dauert 1-3 Minuten. Dann werden noch Fette, Vitamine, evtl. auch Konservierungsstoffe und Duftstoffe aufgesprüht. Fertig. So erklären sich die fettigen Hände beim Anfassen und der „Salzgeruch“! Die Verarbeitung erfolgt bei sehr hohen Temperaturen was zum Verlust von einigen Vitaminen führen kann, deshalb wird nachträglich vieles wieder durch Aufsprühen zugefügt. Die meisten Hersteller verwenden eine synthetisch hergestellte Vitaminmischung (zu finden unter Zusatzstoffe auf der Verpackung) um zu verhindern, daß das Fett ranzig wird.

 

Wenn Sie sich für extrudiertes Trockenfutter entscheiden, empfehle ich Produkte ohne synthetische Vitaminzugaben wie z. B. von der Firma Marengo!

 

Update vom 03.11.2022, leider stellt die Firma Marengo Ihren Betrieb und Produktion ein zum 31.12.22, der Verkauf wird am 27.01.2023 eingestellt!

Ab 28.01.2023 leider nicht mehr zu erhalten! Das finde ich sehr schade!

Beim sogenannten kalt gepressten Trockenfutter wird der Futterbrei in bestimmte Formen gepresst, ebenfalls wie oben beschrieben mit Fetten, Vitaminen, evtl. auch Konservierungsstoffen usw. besprüht und getrocknet. Durch dieses Verfahren entstehen nicht so hohe Temperaturen wie beim Extrudieren. Der Ausdruck „kalt gepresst“ ist jedoch irreführend, denn durch den Druck entstehen ebenfalls Temperaturen bis zu 80 Grad je nach technischer Ausstattung der Anlage (z. B. Einsatz bestimmter Kühlverfahren). Mit dem sogenannten Pressverfahren wird schon lange Pferdefutter hergestellt und ist nun seit einiger Zeit „modern“ geworden als Hundetrockenfutter mit dem Argument das Vitamine usw. nicht so verloren gehen wie beim Extrudieren.

 

Meiner Meinung nach ist „kalt“ gepresstes Trockenfutter schwerer verdaulich, es wird (zu) viel Energie für die Verdauung benötigt!

 

Die dritte Möglichkeit ist das Backen. Der aus den Zutaten angerührte Futterbrei wird in kleine Würstchen ausgerollt und diese müssen dann auf Länge gebracht werden. So entstehen kleine Würfel. Die werden auf großen Backblechen in einem Ofen gebacken und danach werden sie zum Auskühlen in einen Ruheraum gebracht. Dieser Prozess dauert länger als die beiden anderen Verfahren und wird nur noch selten angewandt, wahrscheinlich wegen der mehr benötigten Zeit und höheren Energiekosten. Das Produkt ist leichter verdaulich und auf natürliche Weise für viele Monate konserviert, wenn das Produkt richtig gelagert wird. Durch das Backen hat das Trockenfutter einen attraktiven Geruch, es müssen keine Geschmacksverstärker aufgesprüht werden.

 

Gebackenes Trockenfutter ist leichter verdaulich und wird in der Regel gut vertragen!

Gebackenes Trockenfutter von der Firma Wildcraft

 

Ich möchte nicht vergessen auf ein weiteres Verfahren hinzuweisen nämlich das Trocknen von Fleisch welches von einigen (Bio) Herstellern auch als Trockenfutter angeboten wird. Hier wird reines Fleisch luftgetrocknet pur oder mit Gemüse- Kräutermischungen vermengt angeboten! Diese Produkte sehen vollkommen anders aus, keine Kroketten sichtbar, was auch logisch erscheint wenn man Fleisch trocknet! Dieses Verfahren ist vitaminschonend und natürlich. Meine Erfahrungen mit dieser Futterart sind das viele Kundenhunde das nicht gerne fressen, sowohl trocken wie auch eingeweicht.

Vielleicht auch eine Gewöhnungssache?

 

Beitragsbild gemeinfrei von Pixabay CC0 bis 31.12.18, selbst fotografierte Produktbilder von Ingrid Bergmann