Mikroskopische Nahrungsausnutzung

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Was ist das und wofür?

Die mikroskopische Untersuchung auf Nahrungsausnutzung des Hundekots gibt Anhaltspunkte für eine mangelhafte Verdauungsleistung unterschiedlicher Ursachen.

Im Labor wird der Kot nach Verdauungsrückständen wie z. B.:

  • Stärke
  • Neutralfett
  • Fettsäuren
  • Seifen
  • Muskelfasern
  • Bindegewebe

 

Diese einfache und kostengünstige Untersuchung gibt einen ersten Hinweis im Sinne einer Maldigestion/Malabsorption.

Wird vermehrt Stärke homogen gequollen im Kot gefunden, lässt das auf eine gestörte Verdauung im Dünndarm schließen.

Ein vermehrter Nachweiß von Stärke im Kot ist meist auf eine mangelhafte Kohlehydrat-Verdauung zurückzuführen. Ursache hierfür ist oft eine exkretorische Pankreasinsuffizienz mit verminderter Sekretion von Kohlehydrat-spaltenden Enzymen. Eine weitere Untersuchung der Pankreas Elastase im Kot kann sinnvoll sein.

Ein vermehrter Nachweis von Neutralfett im Kot deutet auf eine unzureichende Aufspaltung von Nahrungsfetten hin. Ursachen dafür sind z. B. Mangel an fettspaltenden Enzymen, Gallesekretionsstörungen oder Störung der Gallensäurenrückresorption. Eine ergänzende Untersuchung der Gallensäuren im Kot kann sinnvoll sein.

Ein vermehrter Nachweis von Fettsäuren im Kot deutet auf eine Resorptionsstörung im Dünndarm hin. Mögliche Ursachen können Dünndarmentzündungen sein.

Das Vorhandensein von Muskelfasern im Kot deutet auf die Folgen einer verminderten Proteinverdauung (Fleisch) hin. Ursachen dafür kann eine exkretorische Pankreasinsuffizienz sein, mit verminderter Sekretion eiweißverdauender Enzyme oder eine gestörte Verdauung im Magen.

Je nach Befund sind Anpassungen des Futters notwendig z. B.:

  • Änderung in der Zusammensetzung z. B. weniger Fett
  • Änderung der Zutaten z. B. mehr Fisch als Fleisch, weniger Kohlehydrate
  • Änderung der Darreichungsform z. B. gedünstet, anstatt roh
  • Nahrungsergänzungen zur Unterstützung des Magens
  • Nahrungsergänzungen zur Unterstützung der Fettverdauung
  • Auswahl geeigneter Darmprobiotika
  • Auswahl geeigneter Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe
  • Anregung weiterer tierärztlicher Untersuchungen z. B. Vitamin B12 und Folsäure im Blut bestimmen und Ultraschalluntersuchungen der Innenorgane

Diese Untersuchung ist eine Momentaufnahme und sollte nach Futteranpassung ggf. mehrmals wiederholt werden.

Die mikroskopische Nahrungsausnutzung vom Hundekot führt ein vom Tierarzt, Heilpraktiker oder Ernährungsberater beauftragtes Labor durch, wo Sie auch die Röhrchen für die Kotprobe erhalten. Als Probematerial wird eine Kotprobe von 1 Tag benötigt.

 

Beitragsbild fotografiert von Ingrid Bergmann