Hundesenioren

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Braucht Ihr Hund ein Seniorfutter?

Altern ist ein ganz normaler Prozess und ab wann ein Hund ein Senior ist, kann man nicht allgemein sagen. Seniorenfutter ist ein großer Industriezweig und wenn man die Aufschrift auf einigen Verpackungen liest “ Seniorfutter ab dem 7. Lebensjahr“ dann hat der Verbraucher gleich die Antwort auf die Frage ab wann sein Hund älter ist. Ich halte solche Pauschalaussagen für wenig sinnvoll.

Für mich stellt sich die Frage ob es überhaupt möglich ist, ein Seniorfutter zu kreieren und nach welchen Kriterien wird das hergestellt? Erst wenn Beschwerden aufgrund des Alters auftreten, sollte das Futter angepasst werden und die Veränderungen sind so vielfältig, daß es für mich fast unmöglich erscheint für jede altersbedingte Einschränkung ein Fertigprodukt zu entwickeln.

Älterwerden kann mit Krankheiten einhergehen – ist aber nicht in jedem Fall so. Warum ein Seniorfutter ab einem gewissen Alter – meiner Meinung nach nicht notwendig. Wenn die Schnauze und das Fell grau wird, sind das äußerliche Anzeichen des Älterwerdens, aber kein Hinweis das Futter zu ändern. Fellveränderung und vorzeitiges Ergrauen kann ein Hinweis sein auf Mängel oder Mehrbedarf an Nährstoffen, das gilt für alle Altersklassen.


Im Gegensatz zum Menschen lebt der Hund nicht in der Vergangenheit („früher war alles besser“) sondern im Hier und Jetzt und kann sich problemlos mit Veränderungen (z. B. mangelndes Gehör, Nachlassen der Sehkraft) abfinden und dennoch Lebensfreude geniessen. Sinnvoll eingesetzte Nahrungsergänzungen z. B. zur Entgiftung, Darmflora Pflege, Verdauungsunterstützung und Mittel zur Erhaltung der Beweglichkeit tragen zur Aufrechterhaltung der Lebensqualität bei.


Bevor eine Futterumstellung vorgenommen wird, rate ich zu einer Blutkontrolle beim Tierarzt um Mängel oder Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Wenn z. B. Nierenprobleme, Herzprobleme oder anderes festgestellt wird, dann ist auch neben der tierärztlichen Behandlung eine Futterumstellung anzuraten und in sehr vielen Fällen passen die meisten Fertigprodukte nicht für das Problem oder werden nicht gefressen.

Ältere Hunde fressen oft weniger (kann auch krankheitsbedingt sein), haben aber den gleichen oder sogar einen höheren Nährstoffbedarf der nicht immer alleine mit dem Futter abzudecken ist, sondern mit Nahrungsergänzungen, die je nach Fall individuell ausgewählt werden.

Viele ältere Hunden haben Gelenkbeschwerden, auch für diesen Fall gibt es sinnvolle Nahrungsergänzungen. Aufgrund der Gelenkbeschwerden kann die Bewegung eingeschränkt sein und Übergewicht entstehen, was sich negativ auf die Gelenke auswirken kann. In diesem Fall ist eine Umstellung auf ein schmackhaftes fettarmes Futter sinnvoll und es sollten die täglichen Belohnungshäppchen „unter die Lupe“ genommen werden.

Viele vor allem harte Kausachen werden im Alter aufgrund der nachlassenden Verdauungstätigkeit oder Zahnproblemen nicht mehr vertragen und liegen schwer im Magen und sollten durch weichere Produkte ersetzt werden oder ganz darauf verzichtet werden.

Wichtig ist eine ganzheitliche Betrachtung und Beratung um die Lebensqualität im Alter lange aufrecht zu erhalten.


Beitragsbild von Mrs.Brown bei Pixabay CC0 bis 31.12.18