Gefahren beim Hundespaziergang

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Das Spazierengehen kann für manche Hundebesitzer ziemlich anstrengend und gefährlich für den Hund werden, wenn dieser alles Mögliche aufnimmt oder frisst.

Essensreste, Nahrungsmittelverpackungen, Hinterlassenschaften von anderen Tieren, Kadaver von verendeten Tieren (auch Gülle zur Düngung von Feldern, die mit Kadavern kontaminiert sind), verunreinigte Wasserpfützen, Pestizide (Vorsicht auch bei Parkplätzen diese werden oft mit starken Desinfektionsmitteln besprüht), Blaualgen in Gewässern und Nester des Eichenprozessionsspinners sind Gefahrenquellen für Hund und auch Menschen.

Besonders gefährlich für Hunde können Kadaver von verendeten Tieren (auch in Gewässern) und Gülle auf Feldern werden (in den Güllebehältern könnten auch verendete Tiere sein) und im schlimmsten Fall zu einer Vergiftung mit dem Bakterium Chlostridium botulinum führen.

Unter dem Krankheitsbild „Botulismus“ versteht man klassischerweise eine Intoxikation (direkte Aufnahme von Gift) bei Mensch und Tier mit einem hochpotenten Nervengift, welches durch C. botulinum, produziert wird. Das sogenannte Botulinum-Neurotoxin (BoNT) bindet an Nervenzellrezeptoren und hemmt die Reizübertragung an die Muskulatur durch eine Blockade der Neurotransmitterfreisetzung. Hierdurch kommt es zu Lähmungserscheinungen, die oft zum Tod führen. Es sind sieben serologisch verwandte Toxinformen bekannt (A, B, C, D, E, F, G). Während Toxintyp G keine Krankheitssymptome hervorzurufen scheint, sind die Toxintypen A, B, E und F als Auslöser des Botulismus beim Menschen beschrieben. Die Toxintypen C und D werden vor allem für Erkrankungen bei Geflügel, Nerzen und Rindern verantwortlich gemacht.

Beim Hund (Risikogruppe sind Jagdhunde) kann die Aufnahme von mangelhaft konserviertem oder verschmutzem Futter (Futtervergiftung), Aas oder Kadavern zu einer Vergiftung mit Neurotoxin C oder evtl. Sporen des obligat anaeroben Chlostridium botulinum führen. Das starke Gift bewirkt eine diffuse neuromuskuläre Blockade des unteren motorischen Neuronsystems (Paralyse) und Funktionsausfälle des vegetativen Nervensystems. Nach der Aufnahme von Aas oder Kadavern, (vor allem in der warmen Jahreszeit) kann es in einer Zeitspanne von 6 Stunden bis zu 6 Tagen zu folgenden Symptomen kommen:

  • steifer Gang, verkürzte Schritte, aufsteigende aktue Nachhandschwäche.
  • Hypo- und Atonie der Skelettmuskeln
  • Ausfall der motorischen Hirnnerven

in milden Verläufen kann innerhalb von 2 bis 3 Wochen eine langsame Besserung und und spontane Genesung eintreten, bei schwerem Verlauf Tod durch akute Atemlähmung oder andere Organkomplikationen.

 

Vorsicht beim Baden in Gewässern:

Es kommt immer wieder vor, dass Hunde schwer erkranken oder sogar sterben, nachdem sie Wasser getrunken haben, in dem giftige Blaualgen waren.

Gerade während eines langanhaltenden heißen und trockenen Sommers können sich die Blaualgen in Seen und Teichen verstärkt bilden. Die Blaualgenvergiftung wird durch Gifte der Cyanobakterien verursacht. Gefahrenquelle sind stehende Süßwasser: warme, flache, ruhige Bereiche von Seen, Teichen, Bächen und großen Pfützen, die lange dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Auch im Brackwasser der Küstenregionen der Meere kann es zur sogenannten Algenblüte kommen. Gewässer mit Blaualgen sind bläulich-grünlich getrübt, die Sichttiefe beträgt weniger als 1 Meter, am Ufer bilden sich Schaum und Schlieren.

Sypmtome einer Blaualgenvergiftung:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Krämpfe, Atemnot
  • Bewusstseinsstörungen

bei Menschen können die Blaualgen Kopfschmerzen, Hautreizungen und andere Probleme auslösen.

 

Welche Gefahren gibt es noch?

 

Die Nester des Eichenraupenspinners sind gefährlich für Hunde und Menschen.

Eine Information dazu von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft finden Sie unter diesem Link:

Externer Link zu LWF-Bayern

 

 

 

Beitragsbild von Sino 13 bei Pixabay CC0 bis 31.12.18